Fundtier Degus

27.10.2022

Degus...Glück im Unglück 

 

Am Dienstagabend sind einer Urlauberin, in Bad Säckingen am Bergsee, zwei ausgesetzte Degus aufgefallen.

Zum Glück haben sie in einem großen Holzstapel Unterschlupf gefunden, was uns aber leider das Einfangen erschwerte.

Nachdem gestern der erste gesichert werden konnte, war beim Zweiten mehr Einsatz gefordert.

Camper in Position gebracht und die gesamte Futterpalette, inklusive Erdnuss Flips aufgefahren.

Observation aus nächster Nähe wurde heute mit Erfolg gekrönt.

Einer der beiden hat eine doch sehr auffällige und nicht so gewöhnliche Zeichnung, weshalb wir darauf hoffen Hinweise zur Herkunft oder Vorbesitzer zu bekommen.

Wem die Tiere bekannt vor kommen darf uns gerne eine Nachricht hinterlassen.

 

Hinweise werden selbstverständlich vertraulich behandelt.

 

Nachdem sie eingefangen wurden, konnte leider niemand gefunden werden, der sie aufnimmt. Daher wurde ihnen ein schönes Gehege im Katzenhaus eingerichtet wo sie jetzt wieder gut versorgt werden.

fundtier Wildvogel

Ich hab lange überlegt ob ich das schreiben soll. Ich mach’s jetzt aber einfach, weil mich das Thema seit einiger Zeit wirklich beschäftigt.

 

Vor einigen Tagen wurde eine kleine Rabenkrähe beim TA abgegeben, dessen einziges Problem ist, dass er von Laien nicht sachkundig aufgezogen wurde (mit dramatischen Folgen).

 

Mehrmals in der Woche landen solche Vögel gerade bei uns oder anderen Pflegestellen bzw. Leute suchen Rat und Hilfe, weil plötzlich ein solches Tier sie im Garten anfliegt, versucht in Wohnungen zu kommen. Dahinter steckt ein auf die Dauer wirklich belastendes Problem.

Gleichzeitig häufen sich in den sozialen Netzwerken „niedliche“ Fotos und „Geschichten“ von Leuten die junge Rabenvögel oder andere Wildtiere und -Vögel „retten“ und „aufziehen“.

 

Allein, ohne Artgenossen und oft auch mit falschem Futter.

Die Tiere leben dann mit in der Wohnung, aus Einsamkeit nähern sie sich Menschen an. Diese finden das toll, kuscheln, lassen die Vögel bei sich auf der Schulter sitzen, tragen sie herum und lassen sich für ihre „Arbeit“ loben.

Tragisch, weil es fast unmöglich ist solche Tiere wieder auszuwildern. Tragisch auch, weil sich mit „Tierschutz“ profiliert wird der keiner ist.

 

Rabenvögel zB. sind intelligent und nett. Das ist ihr Problem...

Diese falsche Tierliebe hat für die Tiere dramatische Folgen. In den letzten Tagen häufen sich massiv Fälle von Fundtieren.

Nicht sachkundige „Päppler“ setzen die Vögel, nachdem sie alt genug sind, irgendwann einfach aus.

Die Tiere die wie Haustiere gehalten wurden und emotional abhängig gemacht fangen an zu fliegen. Die „Päppler“ betonen dann sie hätten die Tiere ausgewildert. Das ist aber nicht der Fall.

 

Ohne Voliere ist richtiges Auswildern nicht möglich. Sobald Wildtiere und -Vögel, also auch Rabenvögel oder Greife selbstständig Fressen muss der Menschenkontakt möglichst vermieden werden. Auch davor sollte er auf ein Minimum beschränkt werden (beim Füttern, Wiegen), Tierkinder brauchen keine Menschliche Nähe von „Ersatzmuttis“. Sie brauchen angepasstes Futter und dauerhaft eine geeignete Wärmequelle und möglichst gleichaltrige Artgenossen.

Stattdessen werden die Tiere aber weiter aus der Hand gefüttert, gestreichelt, dürfen mit am Tisch sitzen, auf Menschen schlafen. Sie sind ja so niedlich...

Die Vögel müssen, in der Zeit eigentlich mit Artgenossen in einer Voliere erlernen wie sie Futter suchen und kommunizieren. Futtertiere und Aas aufbrechen und Sozialverhalten erlernen.

Das ist in Einzelhaltung in einer Wohnung mit Menschen NICHT möglich.

 

Es gilt: Wer selbst essen kann wird grundsätzlich nicht mehr aus der Hand gefüttert und der Kontakt wird auf DAS ABSOLUTE MINIMUM beschränkt. Kein Ansprechen, kein Annähern, kein niedliches aus der Hand füttern.

 

Die fehlgeprägten Tiere fliegen dann irgendwann aus, fast immer sind auf Grund falscher Ernährung aber Knochen und Gefieder nicht kräftig genug um lange zu funktionieren. Außerdem fehlt die Muskulatur.

Nach einigen Tagen bereits werden solche Tiere in der Regel ausgehungert aufgefunden, oft auch mit Verletzungen oder Schweren Gefiederschäden. Fehlprägung geht auch nicht nach ein bisschen Auswilderungsvoliere einfach weg.

Behindert gemacht und ausgesetzt. Das bekommen die „Päppler“ aber nicht mehr mit....

Die sozialen und körperlichen Behinderungen wieder so zu regulieren, dass die Tiere wieder nach draußen können sind nur mit viel Einsatz von professionellen Pflegestellen möglich. Außerdem mit einem massiven finanziellen Einsatz für Zusatzfutterstoffe und Medis um Defizite ausgleichen zu können. Das macht 100x mehr Arbeit als wenn die Vögel gleich zur Aufzucht kommen würden und dauert ewig.... Es ist auch verboten, dass sich da jeder Mal ausprobiert. Nicht ohne Grund. Nicht alle Tiere schaffen es dann auch wirklich.

 

Ohne Sozialverhalten können sie auch wenn das Futter ausgewogen war, nie mit Artgenossen frei leben. Tiere die in Familienverbünden leben sollten bleiben immer allein oder werden schwer verletzt.

Selfies oder Videos mit jungen/pubertierenden, Fehlgeprägten Vögeln oder Wildtieren sind nichts tolles und sollten auch nicht gefeiert werden. Die Leute tuen nichts Gutes. Mit Tierhilfe oder Tierschutz hat das absolut nichts zu tun.

Kein Grund zur Freude oder Lob. Wenn man die Folgen dessen kennt und täglich sehen muss möchte man sich, angesichts solcher Bilder, eher an den Kopf schlagen. Da weiß man wirklich nicht ob man lachen oder heulen soll.

 

Zurück zum Fundvogel:

Genau das ist ihm passiert. Seine Geschichte stellvertretend für wöchentlich unzählige Jungvögel die so gefunden werden. Es macht traurig, wütend. Heutzutage kann man sich bei Fachstellen informieren, machen die Leute aber nicht. Egoistisch wird agiert. Es geht da nicht ums Tier. Man macht das fürs schöne Gefühl und wenn mans anders machen würde wärs ja nicht mehr so niedlich und putzig und Öffentlichkeitswirksam. Die Leute sind Beratungsresistent, beteuern ihre Fachlichkeit und wie gut sie’s meinen oder reagieren emotional, werden unverschämt. Haben aber keine Ahnung und es ist ihnen auch egal.

Wenn mans wirklich probieren will und alle Vorraussetzungen erfüllen kann hat man die Pflicht sich umfangreich zu informieren, Eigeninitiativ.

 

Der oben beschriebene Rabenvogel wurde in einem Park gefunden. Fehlgeprägt auf Hände und Katzenfutterdosen. Rachitische Veränderungen an Knochen (bestimmt auch schmerzhaft) und defektes Gefieder. Nicht lebensfähig ohne Hilfe. Bleibt zu hoffen, dass er sich nochmal erholt, mit intensivem Einsatz. Sonst wird er eingeschläfert werden müssen und er ist noch nicht mal einer der ganz schlimmen Fälle.

 

Zu viel Kontakt zu Menschen, kein Kontakt zu Artgenossen, zu wenig Eiweiß und Calcium etc. In der Aufzucht. Vielleicht wars nett gemeint, das hilft aber nichts. Missbraucht für das gute Gefühl von irgendwem...

 

Er könnte jetzt auch frei sein und mit einer Gruppe Artgenossen herumfliegen. Kann er aber nicht, weil er zu niedlich war....

 

Alles falsch gemacht.

 

Danke für nichts... 

fundtier Schildkröte

Im März 2018 wurde uns eine Schildkröte gebracht.

Diese wurde bei Minusgraden im Schnee gefunden. Ihrem Zustand nach war sie zum Glück noch nicht lange draußen.

 

Nach einigem stöbern konnten wir herausfinden, das es sich um einen Ouachita-Höckerschildkröten-Mix handelt.

Die Ouachita-Höckerschildkröte ist eine Art aus der Familie der Neuwelt-Sumpfschildkröte und kommt in der Region des Mississippi River und des Ouachita River in den Vereinigten Staaten vor.

Gehalten wird diese Wasserschildkröte in einem Aquarium mit 2m Länge. Da es sich hierbei um ein Weibchen handelt, benötigt sie zusätzlich ein Landteil für ihre Eiablage. Weibliche Schildkröten legen auch immer wieder unbefruchtete Eier ab.

 

Leider kaufen sich viele diese kleinen niedlichen Schildkröten und informieren sich nicht richtig über dieses Tier. 

Durch diesen unüberlegten Kauf, werden diese Tiere dann ausgesetzt, wenn sie zu groß oder anspruchsvoll werden. Leider werden auch Wasserschildkröten oft falsch gefüttert und gehalten. Dadurch entstehen Mängel und Gesundheitliche Problem für den Rest ihres Lebens.

 

Daher: Bitte informiert Euch genau, was ein Tier für Ansprüche hat. Seit Euch im klaren, dass ein kleines Tier wächst und groß wird und die Haltung entsprechend verändert werden muss!!!

 

Unsere Schildegard ist ca. 20 cm groß und kam nach der Ärztlichen Untersuchung zu einer Pflegestelle, denn im Katzenhaus ist leider für solche Exoten noch kein Platz. Schildegard wird für den Rest ihres Lebens in der Pflegestelle bleibe, da diese großen Tieren keiner mehr möchte!!!